Entstehung der Crips

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Akreb
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Entstehung der Crips

Beitrag von Akreb » 26.01.2007, 23:58

Aus Filmen, wie Menace II Society, Boyz ´n the Hood oder Colors, kennen wir Gangs aus Los Angeles. Bloods und Crips sind für viele der Oberbegriff der Gangs in Los Angeles. Doch für was stehen sie? Für was kämpfen sie? Und vor allem, wie sind sie entstanden?

Das ganze führt zurück ins Jahr 1969, als der 15 jährige Raymond Lee Washington zusammen mit anderen Jugendlichen in Los Angeles eine Gang mit dem Namen “Baby Avenues“ gründete. Die Baby Avenues war aber nicht die einzigste und erste Gang damals. Der Sinn dieser Gang war eine Nachbildung von älteren Jugendlichen, die es schon seit 1964 in den Straßen Los Angeles gab und gelegentlich bei Arbeiten für die Black Panther Party auffiel. Sie wurden die “Avenue Boys“ genannt. Der Name entstand aufgrund ihres Reviers und der Herkunft vieler Mitglieder der Central Avenue in Los Angeles. Raymond Lee Washington, der damals 17 jährige Stanley `Tookie´ Williams, Jimel Barnes sowie andere Gangmitglieder der Baby Avenues, waren fasziniert von der Publicity der Black Panthers. Sie strebten nach ähnlichem Ruhm und Ansehen. Ihr eigentliches Vorhaben war, der Gemeinde und den Leuten vor Ort zu helfen. Unterstützung zu geben in jeder Hinsicht. Sei es im Kampf gegen Rassendiskriminierung oder im Kampf gegen die Armut, die es in den meisten Orten der Afroamerikanischen Bevölkerung in Los Angeles gab. Dafür mußten sie aber erst Population und Anerkennung erreichen. Das erste Ziel lag also zuerst und hauptsächlich in der Expansion der Baby Avenues in einem größeren Ausmaß als je zuvor. Die Baby Avenues Gang änderte den Namen und trug von nun an den Namen "Avenue Crips".

Im Buch Uprising: Bloods and Crips beschreibt Godfather O.G. Jimel Barnes, ein Ex-Crip Mitglied, wie das Wort Crip entstand. Der eigentliche Sinn lag in einem Foto, das Raymond Lee Washington Jimel Barnes eines Tages zeigte. Auf diesem Foto war eine Kinderkrippe zu sehen (Babycrib). Aus dem Wort "CRIB", was übersetzt "Krippe" bedeutet, formte Raymond L. W. das Wortspiel C-RIP. Von der Krippe bis zum Tod. C = Crib (Krippe) - RIP ist die Abkürzung für Rest in Peace (Ruhe in Frieden). Cripmitglieder trugen nun Blaue Halstücher, die heutzutage als Bandanas, C-Rags oder Blue-Rags bei den Crips bekannt sind. Sie trugen sie Anfangs um ihre Köpfe oder auch Hälse. Das blaue Halstuch mit dem auffälligen Paisley Muster wurde zu Identifizierung und Erkennungsmerkmal jedes Crips. Die Farbe Blau war von nun an ihre zu repräsentierende Farbe.

1971 wurde das Wort `Crip´ untereinander zum alltäglichen Oberbegriff der Avenue Crips und schnell ein akzeptabler Name. In dieser Zeit beeinflussten Raymond Washington und Stanley `Tookie´ Williams andere Jugendgangs mit Informationen über Crips und bewegten schließlich einen Anwuchs anderer Crips in ihrem Umfeld. So entstanden die sogenannten Cripsets, wie die Avalon Garden Crips, Eastside Crips, Inglewood Crips und die Westside Crips. Die Crips wurden gewalttätiger und vergrößerten ihre Reviere bedeutend schnell. Andere kleinere Gangs im Umfeld schlossen sich den Crips an und wuchsen nun von Tag zu Tag an.

Der Auslöser eines noch immer anhaltenden Krieges fand 1972 in einer Nacht vor dem Hollywood Palladium Nachtclub statt. Nach einer Auseinandersetzung zwischen ein paar Crips und einem Jungen mit dem Namen Robert Balou. Robert Balou, dessen Onkel ein berühmter Footballspieler war, wurde von 20 Crips vor dem Palladium auf offener Straße regelrecht hingerichtet. Der Grund: Der Ledermantel von Robert Balou. Eines der Cripmitglieder fixierte beim Vorübergehen den Mantel Balou´s. Robert Balou weigerte sich aber, den Mantel abzugeben. Zur Folge hatte dies seinen Tod. Er starb einen Tag nach diesem Attentat im ortsansässigen Krankenhaus. Dies war der erste Todesfall der auf das Konto der Cripgangs ging. Wegen dieses Vorfalls und zum Schutz der sowie der Gegenwehr gruppierten sich andere jugendliche Gangs, wie auch Ex-Cripmitglieder, die mit dieser Tat nichts zu tun haben wollten oder gar verabscheuten. So entstanden die "Bloods“. Ihr Name war Symbolisierung für das Blut, welches vergossen wurde und noch eventuell vergossen werden würde. Und welche Farbe symbolisiert Blut? Rot. Sie waren also nun das komplette Gegenteil der Crips. Auch sie trugen als Erkennungsmerkmal Halstücher auf den Köpfen oder an ihren Hosen. Nur, daß ihre Bandanas die Farbe Rot trugen. So expandierten auch die Bloods in den Mitte der 70er rapide. Je größer die Crips auch nun wurden um so gefährlicher und aggressiver gingen sie vor, was bis heute noch so ist. Das zeigen die Morde an den Rapstars Tupac Shakur, Christopher Wallace (Notorious B.I.G.), dem Schauspieler Merlin Santana, sowie Yetunde Williams, Schwester der Tennisstars Venus und Serena Williams.

Ein Spruch sagt: "...Crips don´t die they multiply..." Was übersetzt heißt: "...Crips sterben nicht, sie verdoppeln sich...". Eine gewisse Ironie und Wahrheit hat dieser Satz allemal. Von 1972 bis heute gab es laut einer Statistik über 22.000 Gangmorde allein in Los Angeles. Jedes Jahr zählt L.A. 250 Gangmorde. Zur Zeit sitzen ca. 1.500 Crips, sowie 1.000 Bloods in den Gefängnissen Californiens. Heutzutage gibt es an die 1.000 individuellen Gangs in Los Angeles. Davon allein 75 Blood- und 200 Cripgangs die zusammen an die 150.000 Mitglieder zählen. Die Anzahl der Gangs, sowie ihrer Mitglieder steigt stetig, wenn nicht so gar täglich an. In den USA gibt es Crips in 43 Staaten. Dazu kommen noch Kanada, Süd-Afrika, Frankreich, England, Niederlande und auch Deutschland. Viele verherrlichen diese Zahlen oder schließen gar aus, Gangs in ihrem Umfeld zu erkennen. Doch die Wahrheit ist näher als wir vermuten.

Ein Kolumnist der L.A. Times schrieb einmal: "...when 17-year-old Stanley Williams and his pal Raymond Washington founded the Crips street gang in Los Angeles 32 years ago they created a Frankenstein's monster. ..." Bei einem Besuch im Staatsgefängnis von San Quentin bestätigte der heute 52 jährige Stanley `Tookie´ Williams diese Aussage mit Reue .
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Beitrag von Akreb » 04.02.2009, 20:51

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Florbs
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Re: Entstehung der Crips

Beitrag von Florbs » 15.02.2011, 11:38

Hey! Schon sehr interessant, beschäftige mich gerade selbst mit dem Thema, hast dazu zufällig ne Quelle oder evtl sogar einen link zu der Kolumne? Danke schonmal

Gruß Manuel
Wusst ichs doch! ^^
http://www.finanznachrichten.de/nachric ... rt-007.htm

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Re: Entstehung der Crips

Beitrag von Akreb » 15.02.2011, 21:01

Hi,

leider nicht. Der Text ist von Anfang 2007, die Quellseite gibt es leider nicht mehr.

aK
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Ball
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Re: Entstehung der Crips

Beitrag von Ball » 01.09.2011, 22:35

Vielen dank für den Post. Ist schon sehr interessant
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Re: Entstehung der Crips

Beitrag von brääät » 25.11.2011, 17:28

Ball hat geschrieben:Vielen dank für den Post. Ist schon sehr interessant

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